Sicherheit im Wurzelchakra
Die Erde, gechannelt durch Pamela Kribbe
Liebe Menschen,
ich bin die Erde.
Ich liebe euch, denn ihr seid meine Kinder. Ihr bewegt euch auf meiner Haut und geht dort euren Beschäftigungen im Alltag nach. Ich habe Teil an eurem Tun und möchte euch zurückrufen zum Kern, zu dem, wer ihr in eurer Essenz und eurem innersten Wesen seid.
Ihr alle seid auf einer Reise. Einer Reise in das Innerste eurer selbst. Eure Seele möchte mit einem menschlichen Körper verschmelzen und auf der Erde leben und sich hier manifestieren. Während ihr euch über eure Menschlichkeit zu erheben sucht, strebt eure Seele danach, die Verkörperlichung zu umarmen. Sie möchte menschlich sein und ganz und gar zur Erde herabsteigen und eine Verschmelzung zwischen Seele und Mensch erschaffen. Das ist euer Ziel auf der Erde.
Heute sprechen wir über das Wurzelchakra, das Energiezentrum unten an eurem Rückgrat, das Chakra, das der Erde am nächsten ist und von dem aus ihr die Erde am innigsten berührt. Bei vielen von euch lebt im Wurzelchakra Angst. Würdet ihr das Wurzelchakra der Mehrheit der Menschen auf der Erde sehen, würdet ihr wahrnehmen, dass in diesem Chakra eine Fragmentierung anstelle einer Ganzheit und mitunter sogar Leere herrscht. Dadurch zweifeln viele Menschen daran, ob sie hier auf der Erde wirklich zuhause sind. Sie fragen sich, ob sie sich hier wirklich sicher und willkommen geheißen fühlen können.
Die Erde ist ein Ort, der in seinem Potenzial immense Fülle und Reichtum birgt, und damit meine ich all die Erfahrungen, die ihr als Seele machen könnt. Es können auf der Erde viel Freude und Inspiration erlebt werden, doch gegenwärtig besteht hier noch viel Dunkelheit. Seit vielen Jahrhunderten ist die Menschheit in Illusionen und Ängsten gefangen, die das Leben auf der Erde zu einer Hölle machen können. So ist ein Schleier über eure natürliche Weisheit gefallen. Es besteht im Menschentum eine Entfremdung, die bis in den Kern eures Daseins reicht.
Die Fähigkeit, zu leben, im wahren Sinn des Wortes, zu leben in Freude und voller Inspiration, ist einzig aus eurer Natur heraus möglich, aber ihr habt euch gegen die Natur gewandt. Die Menschheit hat versucht, sich über die Natur zu erheben und auf ihre eigene, eigensinnige Weise der Wirklichkeit, der Welt um sich herum eine Form aufzuerlegen.
Doch das ist nicht geglückt. Ihr lebt inmitten der Trümmer eines alten Weltbildes, das nun immer schneller seine Gültigkeit verliert. Es war ein Weltbild, in dem der Mensch der Schöpfer und Manipulator der Welt um sich herum war. Der Mensch trachtete aus seinem mentalen Verstand heraus danach, die Natur zu beeinflussen und seinem Willen zu beugen, und hat sich dadurch sehr von sich selbst entfremdet. Er hat die Verbindung zu dem verloren, was für ihn am natürlichsten ist: sein Fühlen, seine Einheit mit der Wirklichkeit um ihn herum, mit der lebendigen Wirklichkeit der Natur.
Sobald ihr die Verbindung mit dem Leben in euch selbst verliert, verliert ihr auch die Verbindung mit dem Leben außerhalb von euch. Dann tritt ein Erkalten, eine Versteinerung ein, die in vielen menschlichen Herzen wahrzunehmen ist. Bei vielen Menschen ist zudem im Wurzelchakra wahrnehmbar, dass sie sich nicht auf eine lebendige, vitale Weise mit der Erde verbunden wissen. Es herrschen dort Angst und Zurückhaltung bis hin zu Widerwillen.
Ich habe in verschiedenen Channelings darüber gesprochen, wie die Seele zur Erde hinabsteigt. Sie wünscht sich sehr, hier zu inkarnieren und bis in die tiefste Ebene hinein in die Materie zu sinken, so dass sie Licht auf die Erde bringen kann und die Materie von innen heraus beseelen, inspirieren kann.
Wir haben über ihre Reise durch die unteren Chakras gesprochen, eine Reise, die beim Herzen beginnt und sich bis in den Bauch hinein – ins Sonnengeflecht, ins Nabelchakra und schließlich ins Wurzelchakra am unteren Ende eurer Wirbelsäule – erstreckt. Über das Wurzelchakra wollen wir heute sprechen.
Wie könnt ihr diesen Teil in euch heilen, die Angst und die Zweifel, die dort wohnen? “Darf ich hier sein? Bin ich hier willkommen? Kann ich mein Licht wirklich bis in die tiefste Ebene hinein, bis in den Kern meines Lebens leuchten lassen?”
Ihr seid es zudem sehr gewohnt, euch an die Realität außerhalb von euch anzupassen und an die Erwartungen, die die Gesellschaft an euch stellt. Aber die Menschheit braucht jetzt Anführer, keine Anhänger. Sie braucht Menschen, die einen neuen Weg einschlagen wollen, die die Natur wieder aufleben lassen wollen. Die Natur in mir – eurer Mutter, der Erde – und besonders und vor allem die Natur in euch selbst, das Leben, das Lebendige, so dass die verhärteten und erkalteten Teile in euch schmelzen können, warm werden, fließend werden und wieder strömen können.
Wie könnt ihr dies in euch selbst bewerkstelligen? Wie könnt ihr die Urängste, die im Wurzelchakra gespeichert sind, annehmen, ansehen und loslassen? Heute möchte ich drei Wege erörtern, wie ihr das tun könnt.
Der erste Weg ist, die Schönheit der Natur zu erleben. Um euer erstes Chakra, euer Wurzelchakra zu beruhigen und es auf sanfte Weise zu locken, es zu verleiten, sich zu öffnen und sich auf der Erde zuhause zu fühlen, könnt ihr einen Platz in der Natur aufsuchen, an dem ihr euch wohl fühlt. Ein Ort, an dem ihr die Schönheit der Natur wahrnehmt: die Bäume, die Pflanzen, die Blumen, die Tiere, die Vögel, die Wolken, den Himmel, den Rhythmus der Jahreszeiten. Ein Ort, an dem ihr eure Ehrfurcht für die Atmosphäre und die Schönheit der Natur spüren könnt.
Sucht diesen Ort ganz bewusst auf, und wenn ihr nicht ins Freie gehen könnt, dann schaut euch eine Pflanze oder eine Vase mit Blumen in eurem Zimmer an. Es ist in eurer Umgebung immer etwas aus der Natur zu finden. Nehmt sie dort in euch auf, nehmt die natürliche Schönheit wahr und fühlt auch, was diese Schönheit eigentlich beinhaltet. Es geht hier nicht um eine rein äußerliche Schönheit, nichts, das von anderen nach menschlichen Maßstäben als schön oder hässlich festgelegt wurde. Es ist eine Schönheit, die durch ihre Natur singt. Es ist das Leben selbst, das ihr als Schönheit erlebt: die Einfachheit, die Hingabe, die durch eine Pflanze oder einen Baum fließen, die oder der eins mit den Jahreszeiten ist. Ein Vogel, der singt, die Unschuld der Tiere, die ihrem täglichen Gang folgen, still und sanft – das ist es, was euch berührt.
Ich möchte euch nun bitten, euch selbst in der Natur zu erkennen. Ihr glaubt oft, ausgeschlossen zu sein, von der Natur, der Harmonie und der Ausgewogenheit, die ihr dort antrefft, doch ihr seid ein Teil davon. Ihr seid Teil der Natur. Versucht dies einmal zu fühlen, während ihr die Schönheit, das Gleichgewicht, den Rhythmus der Natur aufnehmt, denn auch dies will durch euch hindurchfließen. Euer mentaler Verstand kann hiergegen Barrieren aufbauen und euch erzählen, dass ihr nicht hierher gehört, aber ihr seid bereits Teil davon, indem ihr einen Körper habt und bewohnt.
Bewundert, bestaunt euren Körper auf dieselbe Weise wie ihr etwas in der Natur bewundert. Auch dafür müsst ihr beginnen, euren Körper von innen zu erleben. Ihn nicht von außen zu sehen, wie er aussieht und ob er bestimmte Standards erfüllt. Vor allem die von der Gesellschaft geschaffenen Vorstellungen von Schönheit sind ein schweres Joch, unter dem ihr sehr leidet. Sie sind erdacht, gekünstelt und falsch. Sie sind so kalt und künstlich wie die der mentale Verstand, der sie erschafft und vorschreibt – sie sind nicht real!
Seht euch nur einmal die Vögel an und die Blätter an den Bäumen. Kein einziges ist wie das andere, jeder und jedes ist einzigartig. Ihr vergleicht auch sie nicht miteinander. Ihr seht einfach die natürliche Balance, die die Natur ausstrahlt, wenn ihr durch einen Wald oder an einem Strand lauft. Es ist die Einfachheit der Natur – gerade in all ihrer Komplexität -, was einen Menschen zur Ruhe kommen lässt, wenn er in dort der Natur wandert.
Fühlt nun, wie ihr selbst Teil dieser Strömung und wie sehr ihr auch Teil der Unschuld seid. Ihr dürft sein, wer ihr seid, ihr seid Teil der Natur. Auch die Natur möchte sich durch euch auf eine freudvolle und ausgewogene Weise entfalten.
Und nun gehen wir noch einen Schritt weiter. Richtet eure Aufmerksamkeit jetzt ganz auf euren eigenen Körper. Ihr könnt diese Übung – wenn ihr es so nennen möchtet – machen, wenn ihr zuhause seid oder wenn ihr an einem schönen Platz in der Natur seid, was womöglich sogar noch besser ist. Richtet eure Aufmerksamkeit nach innen und stellt euch vor, dass ihr selbst ebenso Teil der Natur seid wie ein wunderbarer Baum. In euch strömen Energien, fließen Flüssigkeiten, die exakt wissen, wo sie sein müssen. Euer Herz schlägt, euer Blut strömt und alles weiß, wo es sein muss. Euer Körper ist ein komplizierter Organismus, doch alle Organe wissen, was sie tun müssen. Sie streben ganz natürlich nach Gesundheit und Vitalität. Fühlt, dass ihr in die erneuernde und heilende Strömung einbezogen seid, die der Natur eigen ist. Es gibt in der Natur so viele heilende Strömungen, und sie alle stehen eurem Körper zur Verfügung. Eure lebendigen Zellen wissen, was ihr braucht. Euer Körper ist ein weises Instrument.
Geht nun einmal davon aus, dass euer Körper eine Sprache für sich hat – ein Handbuch der Seele. Eure Seele offenbart sich durch und über den Körper. Das ist es, wonach sich die Seele sehnt! Der Körper ist nichts Niedrigeres, nichts Geringeres, der Körper ist ein prächtiges Buch, ein Handweiser der Seele. Stellt euch nun vor, wie ihr dieses grandiose Geschenk von der Schöpfung bekommen habt. Fühlt die Achtung, die Ehrfurcht, die die Schöpfung für euren Körper hat. Wie das Leben euch hegen möchte. Ihr seid so sehr gewohnt, euren Körper von außen zu betrachten und zu kritisieren. Jetzt fühlt ihn von innen. Fühlt, wie er aus einer unendlichen Fontäne der Vitalität und Freude hervorgeht und wie ihr selbst ihm aus eurem tiefsten Seelenwesen Gestalt und ihn mit eurer Kraft nähren könnt.
Jetzt stellt euch vor, dass eine warme Lebenskraft von eurem Wurzelchakra ausgeht. Ihr mögt dabei die Farbe Rot sehen oder auch eine andere Farbe, wenn sie sich spontan zeigt. Fühlt, wie aus diesem Feuer, dieser tiefen Lebenskraft, ein heilender, warmer Strom durch euren Körper geht: durch eure Beine, euer Rückgrat, euren Bauch, eure Taille. Lasst ihn durchströmen bis zu euren Schultern, euren Armen und euren Händen. Fühlt euch gut geerdet, fühlt eure Füße von innen her. Fühlt, wie sie auf mir, der Erde ruhen, und fühlt die Lebenskraft, die auch im Boden verfügbar ist. Fragt dann euren Körper: “Fühlst du dich gut? Gibt es etwas, das ich für dich tun kann? Brauchst du etwas von mir?” Fragt ihn einfach, wartet dann ruhig ab. Es ist möglich, dass der Körper nicht sofort antwortet. Möglicherweise müsst ihr euch erst daran gewöhnen, auf diese Weise mit eurem Körper zu sprechen, aber es ist euch sehr wohl möglich, dies zu tun.
Der Körper hört euch zu und möchte gern mit euch in Kontakt treten. Ihr seid seine Inspiration, und darum möchte der Körper natürlich mit euch in Verbindung treten, daher fragt ihn nur.
Geht mit eurer Aufmerksamkeit sanft durch euren Körper. Beginnt dabei mit eurem Kopf. Kreist mit eurer Aufmerksamkeit sanft, wie ein sachtes Flüstern, ein sanftes Fließen um euren Kopf herum. Stellt euch eure Aufmerksamkeit wie eine seichte Brise vor, die euren Körper sehr sanft fragt: “Ist alles in Ordnung mit dir? Kann ich dir helfen? Du bist so ein wunderbares Geschenk. Kann ich dich mit etwas umgeben, das du brauchst?” Schon dieses Fließen selbst, diese Brise eurer Aufmerksamkeit tut euren Zellen gut und macht sie glücklich. Sie tanzen im Reigen vor Freude, wenn ihr sie mit eurer Liebe und eurer Aufmerksamkeit berührt.
Lasst eure Aufmerksamkeit um euren Nacken, eure Schultern und auch in ihnen beiden kreisen. Lasst sie durch euer Herz, durch euer Sonnengeflecht, durch euren Bauch und euer Nabelchakra und schließlich wieder um euer Wurzelchakra herum strömen und seht euch dort nun genau um. Ihr mögt ein Bild oder ein Gefühl an eurem Wurzelchakra wahrnehmen, das sich am Steißbein am unteren Ende eurer Wirbelsäule befindet. Vielleicht nehmt ihr dort, in eurem Wurzelchakra, ein Bild oder ein Gefühl wahr. Vielleicht spürt ihr dort etwas, eine alte Angst oder eine Beklemmung. Ihr braucht nichts dagegen oder damit zu tun. Ihr braucht einfach nur anwesend zu sein, während diese sanfte Brise vorsichtig daran entlang streicht, und selbst wenn ihr nichts fühlt oder nichts seht, ist das vollkommen in Ordnung.
Seid einfach mit eurer Aufmerksamkeit präsent, denn eure Aufmerksamkeit heilt. Sie ist befreiend für den Körper. Der Körper möchte gesehen und gehört werden, und nicht nur als ein Mittel, das euch ermöglicht Dinge zu tun. Er möchte um seiner eigenen Schönheit willen geschätzt werden. Und das ist nicht die Schönheit, die man in den Bildern in Zeitungen und den Medien sieht, sondern die Schönheit, die ein Vogel in einem Baum besitzt oder ein Frosch am Rande eines Weihers. Es ist die Schönheit des ganz einfachen Seins, die Schönheit des Ganzen. Die Schönheit der Farben, der natürlichen Formen. Die möchte auch der Körper durch euren Geist spüren, erfahren, dass ihr ihn wertschätzt.
Lasst nun die Brise sanft an euren Beinen entlang gleiten. Strömt mit, vom Wurzelchakra aus hin zu euren Knien und weiter hinunter um eure Knöchel, eure Fersen, unter eure Füße und sogar zu allen zehn Zehen. Fühlt, wie ihr aufgenommen werdet in den Fluss des Lebens. Es geht ein heilender Einfluss von dieser inneren Aufmerksamkeit aus, von dieser ‘Übung‘, wenn ihr es so nennen möchtet, aber es ist im Grunde nur ein Wiedererkennen, was eure Quelle ist, von wo ihr stammt.
Ihr habt also mit dem ersten Schritt begonnen, der war, die Schönheit in der Natur zu erleben. Der zweite Schritt ist, dieselbe Schönheit in euch selbst, in eurem eigenen Körper zu erkennen. Ihr, die ihr Teil der Natur, dieser natürlichen Strömung des Lebens seid, einfach so, ganz selbstverständlich, ihr braucht nichts dafür zu tun: Ihr seid sie bereits.
Der dritte Weg, Kontakt mit dem Leben aufzunehmen, das Lebendige in euch selbst auch wieder Sicherheit in eurem Wurzelchakra zu erfahren, besteht darin, euch selbst zu verwöhnen. Und mit Verwöhnen meine ich etwas anderes, als ihr vielleicht erwartet. Ich bitte euch, dem Kind in euch zu begegnen, indem ihr euch vorstellt, dass ihr nun ein Kind seid, ein Kind von etwa fünf Jahren. Versucht dabei, nicht zu viel darüber nachzudenken, sondern versucht einfach, den Körper dieses fünfjährigen Kindes zu fühlen. Seine Lebenskraft, seine Jugend. Es ist mitten im Wachstum, es möchte viel wissen, es ist neugierig.
Dieses Kind lebt immer noch irgendwo in euch, und ich möchte euch bitten, mit diesem Kind in euch Kontakt aufzunehmen und zu tun, worauf dieses Kind Lust hat, was es gern tun möchte. Es kann sein, dass das Kind in euch sich bedrückt, beengt gefühlt hat oder unterdrückt war oder Angst hat. Daher kann es sein, dass die erste Art, wie sich das Kind euch zeigt, über eine negative Emotion geschieht. Das scheint der Vorstellung davon zu widersprechen, euch selbst zu verwöhnen. Was ich jedoch meine, ist, dass dieses Kind der spontanste Teil von euch ist – nicht die poliertenGefühle, die euch in eurer Erziehung als ‘angemessen‘ zugewiesen werden, sondern der ursprünglichste Teil eures Kindseins, der Teil von euch, der eure Originalität und eure Spontaneität in sich trägt.
Ich bitte euch, dies in euch selbst wieder sichtbar zu machen. Es kann sein, dass ihr es nicht sofort fühlt, aber stellt es euch vor. Stellt euch vor, ihr wärt jetzt ein Kind von fünf Jahren – oder etwa in diesem Alter, nehmt einfach das erste Bild, das euch in den Sinn kommt. Schaut nun, wie dieses Kind aussieht. Ist es glücklich oder ist es traurig? Lächelt es oder scheint es unglücklich zu sein? Ist es fröhlich oder ist es bedrückt? Lacht es oder sieht es traurig aus? Ist es lebhaft oder wie betäubt? Hat es Angst oder fühlt es sich sicher? Streckt dann dem Kind eure Hand entgegen und seht, ob er oder sie sie annimmt. Wartet geduldig, ihr habt alle Zeit, die dieses Kind braucht. Bittet es nun, sich zu euch zu setzen. Nehmt es in eure Arme.
Bei manchen Menschen wird sich das Kind leidenschaftlich gern in ihre Arme werfen, und bei anderen hält das Kind Abstand, weil es möglicherweise Misstrauen empfindet oder sich nicht sicher fühlt, und auch das ist in Ordnung. Was am meisten zählt ist, dass ihr euch mit dem Kind verbindet und dass ihr versucht, immer besser zu begreifen, was es bewegt, welche tiefen Emotionen dieses Kind in euch sichtbar macht. Es geht nicht darum, es so schnell wie möglich zu heilen oder zu korrigieren. Es geht darum, zuerst die Verbindung aufzunehmen und das Kind dann zu fragen: “Was möchtest du nun von mir? Was würdest du gerne machen? Was brauchst du in diesem Moment am meisten?”.
Dies ist etwas, das ihr oft tun könnt, einfach während ihr den Dingen in eurem täglichen Leben nachgeht. Von irgendeinem Punkt an habt ihr euch daran gewöhnt, nach innen zu gehen und das Kind in euch zu fragen, was es braucht. Auf diese Weise verbindet ihr euch mit dem Urstrom in euch selbst, der Strömung des Lebens, die sich bei Kindern so viel leichter offenbart als bei Erwachsenen, deren Gefühlsleben durch den mentalen Verstand so sehr eingeschränkt und strukturiert wurde.
Das Kind in euch bildet euren spontansten Teil. Lasst es zu euch sprechen. Es möchte zu euch kommen und sich durch euch ausdrücken. Es ist eine Quelle der Schönheit, und, noch einmal, nicht einer künstlichen oder manierlichen Art von Schönheit, sondern einer ursprünglichen, wilden Schönheit. Wie ein gurgelnder Bach, der an einigen Stellen sehr still und bewegungslos ist, während er sich an anderen Orten wild von einer hohen Felswand herabstürzt. Das Kind in euch ist das lebendige Wasser, das fließen und sich bewegen will, daher lasst euch selbst von dem Kind bewegen.
Ihr könnt diese Verbindung im Hier und Jetztimmer aufs Neue wiederherstellen. Damit bringt ihr euch zurück zu eurem eigenen Fundament, eurem Wesen. Es geht darum, dass das Kind in euch sich sicher weiß. Das bedeutet es, in eurem Wesen, in eurem Wurzelchakra, in eurem Fundament Sicherheit zu erfahren. Es bedeutet, dass ihr mit den tiefsten Emotionen in euch selbst zurechtkommt und euch selbst helfen könnt. Es bedeutet, dass ihr euch nicht vor euch selbst verstecken müsst, sondern eure eigene Angst anschauen könnt und euch selbst umarmen, annehmen könnt und dass alles von euch sein darf. Wenn dieses innere Kind euch willkommen ist, habt ihr die Welt erobert! Dann gibt es nichts mehr, das euch noch wirklich passieren kann, weil ihr ‘Ja‘ zum Leben gesagt habt, zu seinen Höhen und Tiefen, seinen Bergen und Tälern, und das ist Sicherheit.
Euch in Sicherheit zu wissen, entsteht nicht aus einer Vorhersagbarkeit oder daraus, zu wissen, wie sich die Dinge entwickeln und ausgehen werden, oder euch für eine gute Zukunft zu versichern. All diese Dinge sind nur in eurem Verstand abgesichert. Wirklich zu leben bedeutet, euch den Veränderungen, all den unerwarteten Kurven und Strömungen hinzugeben, denen ein Fluss begegnen kann, und euch darin immer noch sicher zu fühlen. Das ist nur möglich, wenn ihr der Strömung des Lebens selbst vertraut. Nicht von einem Verstand aus, der von oben den Fluss überblickt, sondern dadurch, die Strömung selbst zu sein und gleichzeitig auf sie zu vertrauen. Das ist Sicherheit. Das ist wahre innere Kraft. Diese könnt ihr nur in euch selbst, in eurem Körper, in dem Kind-Anteil von euch finden, und das zu tun, bereitet euch Mühe, weil fast allen von euch beigebracht wurde, dass ihr das Leben mit eurem Verstand, eurer mentalen Seite meistern müsst. Ihr alle seid aufgefordert, zur Quelle des Lebens selbst zurückzukehren. Und dies kann nicht aus dem ordnenden Verstand, sondern nur aus der Spontaneität eurer Natur geschehen.
Doch um dies deutlich zu machen: Die Natur ist nicht chaotisch. Auch in der Natur gelten Gesetze, aber diese sind sehr anders als das, was ihr mit dem rationalen Verstand oder aus der Logik heraus erfassen könnt. Es bedeutet aus dem Gefühl selbst heraus zu leben, das Leben selbst zu fühlen und zu fühlen, wohin der Fluss des Lebens euch bringen möchte. In Kontakt mit eurem Körper, mit der Natur zu bleiben. Kind zu sein in euch selbst. Und ihr werdet sehen, dass das Leben dann ebenfalls nach Gesetzen verläuft, aber nach Gesetzen vollkommen anderer Art. Es verläuft nicht nach den Gesetzen der Logik, sondern beinhaltet, auf das größere Ganze zu hören, und dass dieses Ganze euch mit einschließt und es euer Wohlergehen im Sinn hat. Ihr seid mit diesem Ganzen verbunden, und wenn ihr euch ihm und dem Leben wirklich hingebt, dann fühlt ihr, dass ihr geführt und unterstützt werdet von etwas Unbenennbarem, etwas Großem und Guten, etwas Sicherem und Geborgenem.
Auch ich bin Teil dieses größeren Ganzen. Ich, die Erde, bilde selbst eine Einheit mit all dem, was auf mir wächst und gedeiht. Aber ich bin selbst nur ein kleiner Teil des größeren Kosmos, und durch all das strömt etwas, was ihr Gott nennt und das ich einfach das ‘Leben’ nenne, das unzerstörbar und unendlich ist, und ihr seid Funken in dieser Strömung. Ebenso unendlich und unzerstörbar – welche Form auch immer ihr annehmt, ihr lebt fort und darin liegt die wirkliche Sicherheit, die ihr hier auf der Erde erfahren könnt. Den Funken einer großen Strömung warmer, bewegender, liebevoller Energie, die das gesamte Universum durchdringt.
Ich bin bei euch. Ich möchte diese Strömung, ihre Wahrheit bezeugen. Seht die Schönheit um euch herum, die auf der Erde noch immer sichtbar ist: die der Pflanzen, der Tiere und auch die der Menschen. Die Schönheit, die Reinheit und die Unschuld in euch und auch in den Menschen um euch herum. Seht sie wieder.
Kehrt zurück zum Leben und umarmt es.
© Pamela Kribbe